Als der Beruf des Druckers und der des Setzers

noch handwerkliches Geschick erforderte und der Setzer, wenn er gar ein „Schweizer Degen“ war, sich mit selbigen gegen den besserwisserischen Drucker verteidigen musste. Da begab es sich, dass der Lehrling schon einmal einen kleinen Scherz über sich ergehen lassen musste. Wissensdurstig und da ja noch ein junger Anfänger glaubte er natürlich alles was der Meister oder der Geselle ihm sagte. So auch die Geschichte, die man ihm über den Kampf gegen die Bleiläuse erzählte. Man sagte dem Lehrling, Bleiläuse seien sehr gefährlich, äußerst klein, schwer zu entdecken und daher schwer zu bekämpfen. Sie hausten in den Ecken der Setzkästen und dort in den vorderen Ecken der Letternfächer. Aber dem Wasser ausgesetzt würden sie lebendig. Man bereitete mit dem Neugierigen ein Satzschiff vor. Man stellte es etwas schräg, bildete mit zwei Stegen ein Geviert und gab ein Gläschen Wasser in den entstandenen Raum. Dann, bewaffnet mit einer Pinzette, begab man sich auf die Jagd. Man schnappte sich aus einer Ecke ein Häufchen von Staub und Fusseln und hatte dabei auch eine Bleilaus mit erwischt. Der Lehrling immer nahe dabei, um nichts zu verpassen. Der Geselle ließ das Geschnappte im Schiff ins Wasser fallen und mit aufgeregter Stimme wurde das Opfer gebeten, sich nahe über das Schiff zu beugen, um die berühmte Laus zu entdecken. Sogleich schob der Geselle den oberen Steg mit Schmackes nach unten und die vermeintliche Satzlaus mit samt ihrem Wasserbad spritzte dem erschrockenen Lehrling ins Gesicht.